2016
* 8. April 2016: Andi Valandi & Band in concert bei "Speiche"/Berlin
Gerade erst hatte ich ein kurzes Bandporträt über die Dresdner fertig gestellt, als ich las, „Andi Valandi & Band“ kommen nach Berlin. Das war DIE Gelegenheit mich davon zu überzeugen, was man unter KRAUTBLUES zu verstehen hat.
Angereist war man mit kleinem Gepäck. Vielleicht mag es am mangelnden Stauraum im Dresdner Boogiemobil gelegen haben; vlt. aber hat man sich nur den örtlichen Gegebenheiten, wo man schon weit vor Konzertbeginn alle Fenster, Türen und Ritzen verschließt damit die Prenzelberger nicht in ihrer Ruhe gestört werden, angepasst. Es wurde also eine akustische Vorstellung.
Laut wurde es trotzdem, vlt. besser: kraftvoll! Andi mit Akustikgitarre und am Mikrofon, Yvonne saß auf ihrem Cajon (zu Deutsch auch Kistentrommel genannt) und Frank erwies sich als Multitalent, wechselte ständig zwischen Bluesharp und Piano.
Andis Reibeisenstimme jedoch dominierte das Trio, welches uns ausschließlich deutschsprachigen Blues präsentierte. Alle Nummern stammen aus seiner Feder. Valandi versteht sich eher als Liedermacher (eine gleichnamige Nummer war auch im Programm) als Blueser. Musikalisch gesehen gab es keine `Aufreger‘. Blues ist halt Blues. Die Texte sind weniger poetisch; eher derb. Es sind halt so Sachen, die dem jungen Kerl durch den Kopf gehen. Da erinnert einiges an Rio Reiser, den er zu seinen musikalischen Vorbildern zählt. Mich erinnerten sie ein wenig an Galas Texte.
Die Auswahl an Themen jedenfalls war groß. „Muddi“ hat mich in Text und Musik am meisten überzeugt.
Andi steht am Anfang. Seine weitere musikalische Entwicklung zu beobachten dürfte spannend werden. Fakt ist, die Kunde von dem jungen Bluesrebellen ist schon über `die Elbe geschwappt‘, denn die Band ist inzwischen auch in Tübingen, Winterthur und Luzern gebucht.
P.S.
Inzwischen hat mir auch die junge Schlagzeugerin ihr Alter verraten. Es bleibt unser Geheimnis, Yvonne!
* 1. April 2016: Peter Schmidt & Blues Rudy im O'Man River/Heringsdorf (Usedom)
* 22. März 2016: Zelinka live
"Hast Du schon gehört? Hier hat 'ne geile Tschechenband gespielt", so oder so ähnlich sprach ein begeisterter Zuschauer nach einem Zelinka-Konzert im Leipziger "Anker" ausgerechnet den Frontmann dieser Band an. Nur aus Tschechien war er nicht!
Dererlei Anekdoten und jede Menge Wissenswertes über "Zelinka" wußte Frontmann Bernd Fleischer im Interview mit Moderator Uwe Bier zu erzählen.
Um das Fazit des zeitigen Abends vorweg zunehmen, dieser Band kann man nur jede Menge solcher begeisterter Fans wünschen.
Fakt ist – da standen drei Top-Musiker auf der Bühne; sozusagen eine geballte Ladung an Bühnenerfahrungen und Professionalität.
„Zelinka“ ist eine Band der Spitzenklasse! Und dennoch verfügen die Leipziger eher über eine überschaubare Fangemeinde, was wohl an ihrem sehr speziellen Musikstil liegen mag. Die Band ist sich dessen bewusst, bezeichnet ihren Musikstil selbst als ‚Nischenmusik‘ und setzt konsequent auf Klasse statt Masse. Irgendwo im worldwideweb las ich sogar, was „Zelinka“ mache sei Kunst!
Spätestens seitdem ich die ersten Zeilen über „Zelinka“ schrieb, habe ich die Jungs im Visier. Und dennoch musste ich Jahre warten, um sie live zu erleben. Mehr als 5 Jahre haben sie zu ihrem ersten Berlin-Auftritt benötigt; sicherlich auch ein Indiz für ihre Besonderheit.
Der Musikstil ist tatsächlich schwer zu beschreiben. Das war jazzig, funkig, ein wenig Blues – vor allem aber rockig. Und es gibt noch eine Besonderheit. Die Band verzichtet auf Gesang. „Zelinka“ ist ein reines Instrumentalprojekt. Im Interview hatte Bernd Fleischer verraten, das Joe Satriani und Jeff Beck zu seinen musikalischen Vorbildern zählen. Und mir scheint, eine gewisse musikalische Nähe ist nicht von der Hand zu weisen.
Geboten bekamen wir vor allem Stücke vom gleichnamigen Album, aber auch neue Stücke waren zu hören. Schon der Opener „Ama Dablam“ war ein solches. Und an das bekannte „Room No. 15“ schloss sich mit „With Torrent“ die nächste Neuheit an.
Irgendwann kamen dann auch „Catacomb“ und „The Cat“. Beide Nummern zähle ich zu meinen Favoriten auf der CD.
Besonders hervorheben möchte ich das perfekte Zusammenpiel der drei Musiker. Da saß jeder Takt, trotz zahlreicher experimenteller Ausflüge. Kein Ton war zu viel. Einfach klasse!
Und spätestens nach dieser Begegnung wird mir klar, weshalb die Fachwelt die Band mit Lobeshymnen überschüttet. Schon nach der Veröffentlichung des Tonträgers ging ein Raunen durch den ‚Blätterwald‘. Nachzulesen sind die zahlreichen Rezensionen auf der Webseite der Band. Doch nur ‚selber hören macht fett! ‘
* 20. Februar 2016: The Folsome Prisoner